Vor den Snowden-Enthüllungen war ich ein ziemlicher Google-Fanboy. Der NSA-Skandal hat meine Einstellung zu den großen Diensteanbietern stark verändert und mich kritischer werden lassen. Seitdem versuche ich soviel Daten wie möglich zuhause zu lassen.

Dinge, die ich selber hoste:

  • ttrss – Feedreader
  • Gitea
  • Prosody – XMPP-Server
  • Mediawiki
  • Friendica
  • Nextcloud

Damit ist mein Raspberry 4 schon gut beschäftigt. Das einzige was ich dort noch hosten möchte, ist ein Mailserver, der meine Mails aus dem regulären Postfach abholt und speichert.

Auf einen gemieteten Server laufen folgende Dienste:

  • 2x Hubzilla (1x produktiv, 1x Testinstanz)
  • Friendica (Testinstanz)
  • Minetest
  • Nextcloud (Testinstanz)

Meinen Account auf Whatsapp habe ich Anfang des Jahres gelöscht und nutze Threema, Signal und meinen XMPP-Server. Auf meinem Android Smartphone läuft seit kurzem Netguard.

Meine Nutzung des Internets hat sich auch verändert. Als Suchmaschine nutze ich DuckDuckGo. Die großen sozialen Netzwerke verwende ich kaum noch und bin fast ausschließlich im Fediverse (hier noch ein toller Artikel von Kuketz dazu) unterwegs. Außerdem nutze ich auf allen Endgeräten verstärkt Tor.

Im Großen und Ganzen finde ich, das ich damit schon einiges für meine digitale Souveränität getan habe. Außerdem hat das Einrichten der Dienste und die Wartung der Server dafür gesorgt, dass ich in den letzten Jahren sehr viel über Server, Netzwerke und Linux gelernt habe.

Noch offen ist der oben erwähnte Mailserver und die Anschaffung eines googlefreien Smartphones, sowie ein paar Kleinigkeiten wie z.B. Pi-hole etc.

Vorgestern habe ich nach einiger Zeit mal wieder in meinen Mastodon-Account reingeschaut und mich daraufhin ein wenig mit dem Fediverse beschäftigt. Dabei bin ich auf friendica gestoßen und habe mir eine Testinstanz installiert.

Ich bin ziemlich angetan von der Geschichte. Vor allem die Möglichkeit sich auch mit Kontakten auf z.B. Diaspora, Mastodon etc. zu verknüpfen, finde ich ziemlich Klasse. Wenn man möchte, kann man auch ein WordPressblog mit Beiträgen versorgen. Das werde ich mal ausprobieren.

Seit vielen Jahren ist der Blog Nerdcore in meinem Feed-Reader. Mit einigen Beiträgen könnte ich nichts anfangen, andere fand ich wiederum unterhaltsam.

Als René dann vor einigen Jahren Ärger mit einem Hoster bekam und die Domain gepfändet wurde, war die Empörung groß und er erfuhr große Unterstützung. Schließlich galt Nerdcore als „Kultblog“.

Irgendwann in 2018 ist etwas passiert. Was genau weiß ich nicht und es interessiert mich nicht. Auf jeden Fall scheint es René nicht gut zu gehen. Gestern hat er in einem Blogpost geschrieben, dass er es geschlossen hat, bis irgendwas geklärt ist. Wie gesagt, ich kenne die Hintergründe nicht (und will sie auch nicht kennen), ich finde es einfach nur schade, da ein Teil Internetkultur verschwunden ist.

Hoffentlich nicht lange. Alles Gute René!

Der CCC hat heute ein schönes Tool veröffentlicht: einen Abmahnbeantworter. Dort kann man sich mit ein paar Klicks ein Antwortschreiben auf eine Abmahnung erstellen.

Anwalt Markus Kompa (selber Mitglied des CCC) scheint ihn allerdings nicht empfehlen zu können. Auf seinem Blog schreibt er:

Gut gemeint ist aber leider nicht gut gemacht. Im Gegensatz zu den ansonsten stets empfehlenswerten Kollegen von netzpolitik.org rate ich dringend davon ab, das Ding zu benutzen.