Das erste Mal seit Jahrzehnten will bei mir keine richtige Fußballturnier-Stimmung aufkommen. Die Überkommerzialisierung des Profifußballs nervt mich zusehends und jubelnde Menschen mit Deutschlandfahnen etc. erzeugen bei mir nach der Europawahl und den Vorfällen auf Sylt (und vielen, vielen Dorffesten) einen schalen Beigeschmack.

Während die beste Frau der Welt die Spiele am Fernseher schaut, zocke ich auf der Couch Dragon Age: Origins. Also kein Sommermärchen für mich (falls es überhaupt eines geben sollte).

Passend dazu wurde mir heute diese Meldung in den Feed gespühlt: Rassismus-Eklat bei Public Viewing — Bremer zeigt Hitlergruß

Meldungen dieser Art werden wir in den nächsten Wochen öfter lesen. Und dann startet auf dem Land ja noch die Schützenfestsaison.

Foto: pexels.com/Md Jawadur Rahman

Unabhängig vom Sinn oder Unsinn dieser Trennung ist meine Meinung dazu:

https://twitter.com/marchannebrook/status/334588886556745730

Thomas Schaaf ist seit 40 Jahren bei Werder Bremen aktiv und hat als Spieler und Trainer diverse Titel an die Weser geholt. Der Mann hat einfach mehr als eine Presseerklärung zum Abschied verdient!

Als Werder in den letzten Wochen die Fans mobilisierte, standen sie nicht nur hinter der Mannschaft, sondern auch hinter dem Trainer. Ich habe im Stadion selber erlebt, als Sonderapplaus aufbrandete, wann immer er bei der Vorstellung der Mannschaftsaufstellung genannt wurde. Den Fans und Schaaf wurde nun die Chance genommen sich anständig voneinander zu verabschieden. Entweder beim kommenden Auswärtsspiel oder bei der Rückkehr von diesem. Das ist einfach nur ein armseliges Verhalten der Vereinsführung.

Nachtrag. Hier noch ein paar Links zum Thema:

Ein Abschiedsbrief für Thomas Schaaf auf 11freunde.de

Aus für Schaaf in Bremen: Schmutzige Scheidung auf Spiegel Online