Sascha Lobo hat in seiner wöchentlichen Kolumne auf Spon aus dem Archiv des Spiegels einen Artikel von 1989 herausgekramt, indem die neurotische Abhörmanie der USA durch den NSA beschrieben wird. Ausdrücklich wird dort auch der Datenaustausch zwischen deutschen und amerikanischen Geheimdiensten erwähnt. Auch das ZDF-Magazin „Frontal21“ hat am 02.03.2004 in dem Beitrag „Lauschen für Amerika – Wird Bundeskanzler Schröder abgehört?“ von umfangreichen Lauschangriffen unseres amerikanischen „Verbündeten“ berichtet (Link zum „HeuteJournal“-Video, Beitrag ab 11:10).
Die Überraschung so mancher Politiker in diesen Tagen kommt mir also reichlich gelogen gespielt vor. Es kann mir doch keiner sagen, daß niemand etwas im Vorfeld vom Umfang des Lauschangriffes gewusst oder mindestens geahnt hat und es, wie Innenminister Friedrich und Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen (!), aus den Medien erfahren hätte. Schließlich haben die Medien ja schon (wie oben erwähnt) vor etlichen Jahren über den Umfang berichtet. Wenn doch, dann mache ich mir ernsthaft Sorgen um die innere Sicherheit der Bundesrepublik, da unsere, dem Innenministerium unterstellten, Sicherheitsbehörden und Geheimdienste dann komplett und vollständig unfähig sein müssten und von Total-Versagern geführt werden, denen man nicht einmal die kommunale Müllabfuhr anvertrauen sollte. Angela Merkel weiß schon, warum sie sich zum NSA-Abhörskandal nicht direkt äußert.